Heizlast

Jedes Gebäude erleidet durch Temperaturunterschiede mit der Umwelt Wärmeverluste. Dabei sind Faktoren, die zu Wärmeverlusten führen, z. B. Lüftung, Dach, Wände, Fenster, Türen, Abgasverluste oder die Warmwasserbereitung. Die Heizlast gibt in diesem Zusammenhang an, welche Wärmezufuhr notwendig ist, um eine bestimmte Raumtemperatur aufrecht zu erhalten. Nach der Lage des Gebäudes, der Bauweise und dem Nutzen einzelner Räume richtet sich daran anschließend die Notwendigkeit des Wärmeschutzes sowie die Dimensionierung der Heizungsanlage.

Nicht zu verwechseln ist die Heizlast mit dem Heizwärmebedarf aus der EnEV, der in Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a) berechnet und zum Vergleich auf 1 m² Nettonutz- bzw. Nettowohnfläche bezogen wird.

Die Heizlast wird nach EN 12831 hingegen in Watt bemessen. In den nationalen Anhängen dieser europaweiten Richtlinie sind die erforderlichen Werteparameter und Faktoren festgelegt, die auf nationaler Ebene gültig sind. Als Standardfälle gelten hierbei Norm-Wärmeverluste und eine Norm-Heizlast für Gebäude mit einer begrenzten Raumhöhe nicht über 5 m sowie für Gebäude, bei denen angenommen werden kann, dass sie unter Norm-Bedingungen auf einen stationären Zustand beheizt werden.

Die Heizlast eines Gebäudes bestimmt sich dabei aus der Summe aller Transmissions- und Lüftungswärmeverluste zuzüglich einer Wiederaufheizleistung einzelner Räume, bezogen auf eine Rauminnentemperatur und eine Normaußentemperatur. Unberücksichtigt bleiben hierbei sowohl innere Gewinne durch den Menschen oder Geräte und die Sonneneinwirkung als auch die ausgleichende Speicherwirkung von Bauteilen und Nutzungseinflüsse wie Absenkbetrieb oder die Abwesenheit einiger Bewohner in großen Wohneinheiten und somit nur teilweise vorhandenen normgerechten Beheizung und Lüftung aller Räume.

Die korrekte Berechnung der Heizlast hat unmittelbare Auswirkungen auf die Kosten. Bei einer Fehlberechnung erfolgt eine Überdimensionierung der Heizungsanlage, was neben zu hohen Anschaffungskosten mit erhöhten Betriebskosten einhergeht. Zurückzuführen ist dies auf zu große Umwälzpumpen, Brennwertkessel, die nicht im optimalen Arbeitspunkt gefahren werden und seitens der Energieversorgern ermittelten Grundpreisen, die sich nach der angenommenen Heizlast richten.