Heizwärmebedarfsrechnung

Der Heizwärmebedarf (HWB, teils auch Nutzheiz-Energiekennzahl NEZ) ist die Wärmemenge, die erforderlich ist, um ein Gebäude innerhalb eines Jahres auf einer bestimmten Temperatur zu halten. Der Energiebedarf bezeichnet die Gesamtenergie, die zur Erzeugung des Heizwärmebedarfs erforderlich ist. Dazu zählt neben dem Heizwärmebedarf auch die Energiemenge, die zur Wärmeverteilung und -produktion benötigt wird. Der Warmwasserbedarf ist nicht Teil des Heizwärmebedarfs.

Die Berechnung des Heizwärmebedarfs dient der Ermittlung der Heizungsleistung sowie des Nachweises der Energieeffizienz - die Voraussetzung, um einen Baubewilligung zu erhalten. Die Heizwärmebedarfsrechnung erfolgt nach DIN 4701. Um den Bedarf zu bestimmen sind verschiedene Faktoren und Berechnungen zu berücksichtigen:

  • Beschaffenheit des Mauerwerks beziehungsweise der Wände
  • Art, Auf- und Ausbau des Dachs
  • Dämmung von Fenster, Türen und Dach
  • Transmissionswärmeverluste durch Dämmungssituation
  • Lüftungswärmeverlust durch (temporär) offene Türen und Fenster
  • Wärmequellen wie elektrische Geräte und Körperwärme der Bewohner
  • Geografische und klimatische Einflüsse

Der Heizwärmebedarf ergibt sich also durch Transmissions- und Lüftungswärmeverluste, wird jedoch verringert durch bauliche Maßnahmen, Wärmegewinne und durch Standort und bauliche Nutzungsart bestimmt, ist aber vom Nutzerverhalten unabhängig. Damit stellt er eine für ein Gebäude typische Baukenngröße dar.

Je kleiner der resultierende Heizwärmebedarf, desto höher die Energieeffizienz des Hauses und desto geringer sind die anfallenden Heizkosten. Angestrebte Minimalforderungen für effiziente moderne Wärmedämmungen liegen bei etwa HWB ≤ 100 kWh/m²a, Niedrigenergie- und Passivhäuser müssen unter 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr bleiben , für unsanierte Altbauten liegt der Wert typischerweise über 150 bis weit über 300 kWh/m²a.