Plastik

Der Begriff Plastik steht umgangssprachlich für alle Arten von Kunststoffen. Entsprechend ihrer physikalischen Eigenschaften unterscheidet man  zwischen Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere:

  • Duroplaste bestehen aus engmaschig vernetzten Polymeren. Ausgehärtete Duroplaste sind hart und spröde und im weiteren Fertigungsprozess nur noch mechanisch bearbeitbar. Sie sind jedoch chemisch beständig und kommen so z. B. bei Elektroinstallationen zum Einsatz oder finden als Kunstharze Anwendung.
  • Elastomere bestehen aus weitmaschig vernetzten Polymeren. Sie verändern ihre Form kurzfristig durch Druck oder Dehnung, bleiben jedoch dauerhaft flexibel. Man findet sie als Reifen oder Gummiartikel wie Handschuhen.
  • Thermoplaste bestehen aus unvernetzten Polymeren. Sie sind beliebig weich und formbar und damit ein wesentlicher Bestandteil der heutigen Konsumwaren sowie Grundstoff der Verpackungs- und Bauindustrie.

Kunststoffe zeichnen sich durch ihre Eigenschaften wie Formbarkeit, Härte, Elastizität, Bruchfestigkeit, Temperatur-, Wärmeformbeständigkeit und chemische Beständigkeit aus, wobei sich diese entsprechend der Beimengung von Additiven variieren lassen.
Nach der Verwendung natürlicher Kunststoffe im Mittelalter entstand seit dem 19. Jahrhundert die auf Kautschuk basierende Gummi-Industrie, erfunden von Charles Goodyear. Kurz darauf folgten Zelluloid, Linoleum und Viskose. Seitdem ist Kunststoff auf einem unaufhaltsamen Siegeszug und wird heute zumeist auch synthetisch hergestellt.
Entsprechend vielseitig wie die technischen Eigenschaften sind auch die Einsatzbereiche von Kunststoffen als Formteile und Halbzeuge, Verpackungsmaterial und Wärmedämmung, Bodenbelägen und Textilfasern, Lacken und Klebstoffen, Reifen oder Benzintanks. Kurzum: Plastik ist aus der herstellenden Industrie nicht mehr wegzudenken.
Seit 1950 wurden mehr als 8 Mrd. Tonnen Kunststoff produziert, allein die Hälfte davon in den letzten 13 Jahren. Nicht zuletzt aufgrund der noch immer geringen Recyclingraten, wachsender Müllberge und des mehrere hundert Jahre andauernden Zersetzungprozesses in der Natur stehen sie als massives Umweltproblem heute oft in der Kritik.