Hallenheizung mit erneuerbaren Energien

Nicht nur die steigenden Energiepreise, sondern auch das Voranschreiten des Klimawandels legen einen Wechsel der Heizungsart nahe, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern. Insbesondere bei Neubauten, aber auch bei der Modernisierung bestehender Heizungsanlagen im Hallenbau bietet sich der Umstieg auf regenerative Energieträger für die Hallenheizung an. Erfahren Sie im Folgenden mehr zu den Möglichkeiten.

Was sind erneuerbare Energien?

Unter den Begriff der erneuerbaren Energien fallen alle Energieformen, die unendlich sind, da sie sich nicht verbrauchen beziehungsweise in kurzer Zeit nachwachsen. Zu nennen sind hier vor allem die Sonnenenergie, Wasser- und Windkraft sowie Biomasse und die Geothermie. Auch Holz gilt als nachwachsender Rohstoff, der sich zum Heizen eignet.

Im Gegensatz zu den regenerativen Energien stehen die fossilen Energieträger, die über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren entstanden sind: Kohle, Öl und Gas. Bei der Verbrennung dieser Rohstoffe entsteht CO2, das sich schädlich auf das Klima auswirkt.

Hallenheizung mit Holz-Pellets

Vor allem im Wohnungsbau haben sich in den letzten Jahren Heizungsanlagen verbreitet, die mit Holz-Pellets befeuert werden. Der Brennstoff gilt als CO2-neutral, da die Verbrennung lediglich so viel CO2 freisetzt, wie in der Vergangenheit durch den Baum gespeichert wurde. Kritiker:innen merken hier allerdings an, dass es sinnvoller wäre, das CO2 im Holz zu belassen. Zudem sind für das Beheizen großer Hallen erhebliche Mengen Holz erforderlich, die einen entsprechenden Lagerraum benötigen.

Windkraftanlagen zur Stromerzeugung für Strahlungsheizungen

Prinzipiell sind Windkraftanlagen auch auf Privatgrundstücken möglich, um den eigenen Strom zu produzieren. Dieser lässt sich beispielsweise nutzen, um elektrisch betriebene Strahlungsheizungen als Heizungsart zu nutzen oder Wärmetauscher zu betreiben. Allerdings hängt die Stromerzeugung von der Windstärke ab und unterliegt damit großen Schwankungen, sodass es hier an Zuverlässigkeit mangelt beziehungsweise bei einer Flaute Strom hinzugekauft werden muss, der den Betrieb einer elektrischen Strahlungsheizung sehr kostspielig werden lässt.

Solarthermie-Heizungen im Hallenbau

Solarthermie-Anlagen werden als Solarpanels auf dem Dach montiert. Hier erfolgt durch die Sonneneinstrahlung die Erwärmung einer Flüssigkeit, die in einem Leitungssystem zirkuliert. Diese wird dann in einen Pufferspeicher transportiert, wo sie zur Heizungsunterstützung oder der Erwärmung von Wasser genutzt wird. Eine Solarthermie-Anlage eignet sich damit vor allem im Zusammenhang mit einer Fußbodenheizung oder wassergeführten Deckenstrahlplatten, um eine Halle mit erneuerbaren Energien zu beheizen.

Geothermie – Erdwärme zur Hallenheizung

Neben der Sonne lässt sich auch durch den Erdboden Wärme erzeugen. Hierzu wird ein Leitungssystem in mehreren Metern Tiefe durch die Erde verlegt, durch das Luft strömt. Diese erwärmt sich durch die Temperatur der umliegenden Bodenschichten und kann durch ein Lüftungssystem zum Beheizen von Hallen genutzt werden.

Wärmepumpen zur Hallenheizung

Wärmepumpen entziehen der Außenluft Energie und übergeben diese an einen Träger, mit dem sich eine Heizung oder auch die Kühlung eines Gebäudes betreiben lässt. Ähnlich funktionieren Wärmetauscher, die beispielsweise auch Abluft aus Produktionsprozessen nutzen, um Luft zu erwärmen, die zum Heizen genutzt werden kann.

Biomasse – vielseitig nutzbar

Neben Holz zählen regenerative Brennstoffe wie Biogas oder Pflanzenöl zu dieser Gruppe, die nach einer Aufbereitung unter anderem zum Heizen in Gas-Wärmepumpen, Brennstoffzellengeräten und Blockheizkraftwerken genutzt werden können. Aber auch Dunkelstrahler und andere gasbetriebenen Strahlungsheizungen lassen sich umweltschonend mit Biogas betreiben.

Heizen mit Wasserstoff – H2 ready

Klassische Gasheizungen sind aktuell dafür ausgelegt, Gas mit einem Wasserstoffanteil von 10 % zu nutzen. Ersichtlich ist dies an der Bezeichnung „H2 ready“. Bei einer Umrüstung der Gasthermen zugunsten der höheren Verbrennungstemperaturen von Wasserstoff lässt sich dieser Anteil jedoch deutlich steigern. Dies erscheint vor allem im Hinblick auf die geplante Förderung der Erzeugung von grünem Wasserstoff interessant, da diese CO2-neutral erfolgt.

Doch nicht nur zentrale Gasheizungen lassen sich mit einem Gemisch aus Gas und Wasserstoff beheizen: Es gibt bereits erste Dunkelstrahler auf dem Markt, die ebenfalls für die Verbrennung von Wasserstoff ausgelegt sind. Damit wird durch ihre hohe Effizienz die ohnehin vergleichsweise umweltfreundliche Nutzung von Strahlungsheizungen noch optimiert.

Heizen mit Luftkollektoren

Die ETAwall Luftkollektoren werden direkt an der Südseite der Halle oder auf dem Hallendach installiert und nutzen so die Sonne, um Luft zu erwärmen. Dazu erwärmt die Sonne ein perforiertes Absorberblech und damit auch Frischluft, die anschließend durch einen Ventilator in das Gebäudeinnere gesaugt und über Auslässe gezielt und zugfrei im Raum verteilt wird. Daneben eignet sich das System zur Vorerwärmung für Wärmepumpen oder als Zuluft für Wärmetauscher.

Gesetzliche Vorgaben bei der Hallenheizung

Der Gesetzesentwurf zur Novellierung des GEG sieht vor, dass ab 2024 alle neu eingebauten Heizungen zu 65 % mit erneuerbaren Energien befeuert werden müssen. Dieses „Gesetz zur Einsparung von Energie“ soll zum 01.012024 in Kraft treten, allerdings wurden die Lesungen des Entwurfs kurzfristig auf nach der Sommerpause verschoben. Parallel dazu ist geplant, die Betriebszeit rein fossil betriebener Heizungen ab 2026 auf maximal 20 Jahre zu verkürzen.

Bis Ende des Jahres 2023 bestehen beim Einbau neuer Heizungsanlagen weiterhin keine Beschränkungen, ab dem 01. Januar 2024 gelten dem Entwurf zufolge die neuen Bestimmungen für Neubauten sowie bei Bestandsbauten, bei denen relevante Veränderungen an der Gebäudehülle vorgenommen werden. Damit haben Sie aktuell die folgenden Möglichkeiten:

  • Nutzung von Wärmepumpen, idealerweise in Kombination mit Ventilatoren, damit sich die Wärme nicht unter dem Hallendach staut.
  • Wärmepumpen im Verbund mit Strahlungsheizungen als Hybridsystem
  • Gas-Strahlungsheizungen, die mit Wasserstoff betrieben werden
  • Nutzung elektrischer Strahlungsheizungen

Aufgrund der hohen Energieeffizienz werden Hell- und Dunkelstrahler bei Raumhöhen über 4 m gesondert behandelt, sodass der Einbau trotz fossiler Energieträger weiterhin möglich ist.

Ausnahmen gelten außerdem für Stallhallen, Traglufthallen, Gebäude, die großflächig offenstehen sowie „handwerkliche, gewerbliche, industrielle oder für öffentliche Zwecke genutzte Gebäude, die nach ihrer Zweckbestimmung auf eine Raum-Solltemperatur von weniger als 12°C oder jährlich weniger als vier Monate beheizt sowie jährlich weniger als zwei Monate gekühlt werden“.

ETAPART – Ihre Expert:innen für erneuerbare Energien

Unser Unternehmen beschäftigt sich seit mehr als 30 Jahren mit dem Thema erneuerbare Energien und energiesparenden Hallenheizungen. Wir sind uns bewusst, dass es keine allgemeingültige Optimallösung gibt, da sich Hallen durch ihre Größe, Nutzungsart und die klimatischen Umgebungsvariablen deutlich voneinander unterscheiden. Lassen Sie sich unverbindlich von unseren Mitarbeiter:innen beraten, um eine nachhaltige und kostensparende Heizungslösung für Ihre Halle zu ermitteln, die nicht nur gesetzlichen Anforderungen entspricht, sondern durch ihren ressourcenschonenden Einsatz auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leistet.