Hallenheizung Gas

Gasheizungen sind weit verbreitete Heizsysteme in Produktions- und Industriehallen sowie Werkstätten. Der Brennstoff Gas bringt dabei eine Reihe von Vorteilen mit sich: Er ist vergleichsweise kostengünstig, verbrennt emissionsfrei und die Heizgeräte sind in der Regel wartungsarm. Vor allem dezentrale Deckenheizungen gelten hier als die Technologie der Zukunft. Um Warmluft in einer Halle erzeugen zu können, benötigt man häufig eine Hallenheizung die per Gas oder Infrarot betrieben ist. 

Wer also auf der Suche nach einer energieeffizienten und wartungsarmen Gas-Hallenheizung ist, sollte sich mit deckenmontierten Gas-Dunkelstrahlern beschäftigen. Diese Art von Infrarot-Hallenheizung emittiert langwellige Infrarot-Wärmestrahlen und eignet sich besonders für die Beheizung hoher Hallenbauten wie Produktions- und Lagerhallen, Sportstätten und Verkehrsbauten.

 

Zentrale und dezentrale Heizungsanlagen

Der Betrieb einer Hallenheizung ist sowohl zentral als auch dezentral möglich.

  • Zentrale Hallenheizungen benötigen einen Heizraum, in dem Gas oder Öl verfeuert oder Fernwärme zum Einsatz kommt, um Warmwasser zu erzeugen. Dieses wird dann mittels eines Verteilungssystems – meist Rohrleitungen – zum Ort der Wärmeübertragung geleitet. Das sind z. B. Fußbodenheizungen oder Deckenstrahlplatten.

  • Bei dezentralen Heizungsanlagen wird die Wärme direkt vor Ort erzeugt, ein Transport entfällt. Heizgeräte sind hier direkt beheizte Warmlufterzeuger, Warmluft- und Lüftungssysteme mit Ventilator oder Infrarotstrahler.

Heizen mit Gas

Gas gehört zwar zu den fossilen Energieträgern und wird damit derzeit immer teurer, dennoch bietet der Brennstoff in Kombination mit einer geeigneten Hallenheizung oft eine günstige Variante, um größere Hallen zu beheizen. Dabei gibt es Gas in drei unterschiedlichen Varianten, die sich jeweils hinsichtlich ihres Heizwertes unterscheiden, wenngleich Biogas im eigentlichen Sinn kein Gas darstellt, da es durch die Vergärung von Biomasse erzeugt wird:

  • Biogas: 5,5 kWh/m³
  • Erdgas: 11,2 kWh/m³
  • Flüssiggas: 28,2 kWh/m³

Da sich die Produktlösungen jedoch hinsichtlich Effektivität, Kosten und Nutzen, Komfort und Behaglichkeit sowie des umweltfreundlichen Betriebs teilweise deutlich voneinander unterscheiden, ist ein eingehender Vergleich vor der Anschaffung sinnvoll.

Infrarotheizungen zum Heizen von Hallen

Die wohl bekannteste Infrarotstrahlung ist die der Sonne. Schon bei geringen Lufttemperaturen reicht die Strahlung aus, um ein Gefühl von Wärme zu erzeugen. Das funktioniert, weil die Strahlen nicht die Luft selbst, sondern die Objekte erwärmen, auf die sie treffen. Nach diesem Prinzip funktioniert auch eine Strahlungsheizung.

In einem Rohrsystem wird ein Gemisch aus Gas und Luft verbrannt und gibt die Wärme direkt in den Innenbereich der Halle ab. Ein Wärmetransport ist nicht mehr nötig. Dadurch entfallen Wärmeverluste durch den Transport, was diese Heizungsart besonders wirtschaftlich macht.

Strahlungsheizungen gibt es in zwei unterschiedlichen Bauweisen:

  • Hellstrahler eignen sich mur für sehr hohe Hallen, da die Oberfläche mehrere Hundert Grad heiß wird, sodass ein großer Abstand zu Bauteilen und Objekten gegeben sein muss.
  • Dunkelstrahler lassen sich bereits ab Deckenhöhen von 4 Metern einsetzen. Die Verbrennung erfolgt hier verdeckt in einem geschlossenen System. Über Ventilatoren in den Rohren werden die Heißgase abgeführt.

Vorteile von Strahlungsheizungen

Für das Beheizen von Hallen bringen Strahlungsheizungen – insbesondere Dunkelstrahler – eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich:

  • keine Bildung von Zugluft
  • angenehmes Raumklima auch bei geöffneten Hallentoren
  • separates Beheizen einzelner Arbeitsbereiche möglich
  • geringe Betriebskosten
  • emissionsarm
  • kein Vorheizen nötig, Betrieb nur bei Bedarf
  • sehr wartungsarm
  • platzsparender Einbau im laufenden Hallenbetrieb möglich

Gas-Warmlufterzeuger als Hallenheizung

Neben Dunkelstrahlern stellen auch mit Gas betriebene Warmlufterzeuger eine effiziente Heizungsart für Hallen dar. Auch sie verfügen über einen sehr hohen Wirkungsgrad und lassen sich bedarfsgerecht steuern. Der Betrieb erfolgt über Erdgas oder Flüssiggas, wobei sich Flüssiggas insbesondere auch für das günstige Beheizen abgelegener Gebäude eignet. Je nach Bauart verfügt ein Warmlufterzeuger dabei auch über eine Lüftungsfunktion.

Die Leistung reguliert sich über die Menge der angesaugten Verbrennungsluft, der in einem Brenner eine optimierte Gasmenge zugemischt wird. Die erzeugte Wärme wird dann entweder direkt durch ein Gitter ausgeblasen oder über ein Rohrsystem zu verschiedenen Ausblaspunkten transportiert.

Durch die Luftzirkulation lassen sich Luftfeuchtigkeit und Temperatur eines Raumes steuern, was vor allem in Gebäuden praktisch ist, in denen sich die Raumluft unter der Decke stauen und zu Wärmeverlusten über das Dach führen kann.

Einige Produkte sind durch die Kombination mit Wärmetauschern dabei besonders nachhaltig. Hier wird die Abluft genutzt, um die Frischluft aufzuheizen, wodurch sich der Energiebedarf senkt.

Da sich nicht jedes Produkt für alle Einsatzbereiche eignet und es unterschiedliche Bauweisen gibt, empfiehlt sich vor der Anschaffung die Beratung durch einen Experten.

Vorteile von Warmlufterzeugern als Hallenheizung

  • Nutzung externer Wärmequellen möglich
  • schnelle Wärmeübertragung unabhängig von einem Wärmeträger
  • direkte Lufterwärmung
  • gleichmäßige Raumtemperatur
  • ggf. mit Wärmerückgewinnung

Heizgebläse mit Gas als Brennstoff

Für kleine Werkstätten oder Garagen eignen sich zudem Heizgebläse, bei denen die erwärmte Luft direkt über ein Gebläse in den Raum geführt wird. Viele dieser Lösungen lassen sich mittels eines Schlauchs an eine Gasflasche anschließen und sind so mobil einsetzbar.

Zentrale Heizungen mit Gas

Der Betrieb zentraler Heizungsanlagen ist in Hallen weniger verbreitet. Dieser erfordert einen separaten Heizungsraum mit einem Heizkessel, in dem das Trägermaterial erhitzt wird. Die Wärmeerzeugung erfolgt dabei entweder über Öl, Erdgas oder Flüssiggas. Entsprechend bedarf es gegebenenfalls noch eines Lagerplatzes für den Brennstoff selbst.

Durch den Wärmetransport über ein Verteilungssystem ergeben sich Wärmeverluste, die zu höheren Energiekosten führen. Zudem ist der Einbau von Fußbodenheizungen oder Deckenstrahlplatten vergleichsweise aufwendig und in der Regel nicht mehr nachträglich möglich, sodass diese Bauweisen nur selten bei der Modernisierung von Hallenheizungen genutzt werden.

Klassische Konvektionsheizungen, wie sie im Wohnungsbau üblich sind, eignen sich hingegen nicht als Hallenheizungen, da die Wärme nach oben steigen und über das Dach entweichen würde. Die Betriebskosten für konstante Raumtemperaturen wären damit extrem hoch.

Vor- und Nachteile von Gasheizungen

Vorteile

Nachteile

 
  • kein Lagerraum nötig
  • höherer Brennwert als bei Heizöl
  • keine Ruß- und Staubbildung
  • vergleichsweise emissionsarm
  • schnelle Amortisation
 
 
  • Verlegung der Leitungen nur durch geschultes Fachpersonal
  • Erdgasheizung oder Flüssiggastank nötig
  • fossiler Brennstoff
 

Da es keine pauschale Lösung gibt, die für alle Hallen effizient ist, ist vor der Anschaffung eine Beratung durch geschultes Fachpersonal ratsam. Grundsätzlich stellen gasbetriebene Heizungen für den Hallenbau in der Regel jedoch eine kostengünstige und wartungsarme Heizungsart dar, deren Vorteile gegenüber anderen Brennstoffen überwiegen.